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Langsam taue ich auf. Doch der Adrenalinspiegel sinkt viel zu schnell. Und auch die Wolken sacken immer tiefer. Obwohl der Schnee im Boot inzwischen geschmolzen ist und die Rutenringe nicht mehr vereisen, stellt sich kein Wohlgefühl ein. Die Wackelei, das Anwerfen gegen den Wind und das Bleigewicht der Angelrute zeigen Wirkung in der Wirbelsäule. Es piekt. Und auch die Hände schmerzen vom Ankerwuchten und ungewohnt behandschuhtem Klammergriff um die Rute. Es ist voll die Härte. Ein heißer Tee täte jetzt gut. Ein Schlag reißt mir fast die Angel aus der Hand. Im Reflex zucke ich mit dem ganzen Körper zurück und siedende Hitze schießt ins Blut. Ein Hecht rüttelt am anderen Ende. Er scheint für ein Schwergewicht ein bisschen zu agil. "Mach mal den Kescher fertig. Vielleicht brauchen wir ihn", reiße ich Ulli aus seiner Lethargie. Ich ahne mehr als ich sehe, dass er mir antworten will. Aber in diesem Moment erscheint der Fisch an der Wasseroberfläche und Ulli klappt wortlos seinen Mund zu. Es gibt keinen Zweifel, dass auch dieser Fisch eines überdimensionalen Keschers bedarf. Vielleicht, weil sich der Hecht auf den ersten Blick in den Riesenmaschen ein wenig verloren ausnimmt, misstraue ich der ersten Wägung. Obwohl nur einen Meter und Zehn lang, bleibt die Waage erneut bei 26 Pfund stehen. Auch dieser Fisch entgleitet meinen Händen zurück in sein Element.
Erst einige Würfe später realisiere ich langsam im schwindenden Licht zur besten Kaffeezeit, was mir widerfuhr: Mein Stundenkonto wurde geleert. Ich muss dringend neue Angelstunden einzahlen...

G.K.

Hecht im Kescher

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