Wir ergreifen wenigstens Hornhecht-Abwehrmaßnahmen
und ersetzen die Schleppblinker namens "lsmo
quak" - zu letzt, nach jedem Hornhecht zu "ls
mir schlecht" umgetauft - durch Wobbler, "Apex"und
"Tomiks" .
Doch um heute die Hornhechte abzuwehren, müssten
wir die Haken abkneifen. Mir piekt es inzwischen im
linken Handgelenk und die Knie schmerzen vom Rutschen
auf der harten Sitzbank vor den Downriggern. Dem Glücklichen,
dem nichts piekt oder schmerzt, brennt nur das Gesicht.
Ich mag nicht mehr und ich kann nicht mehr. Allmählich
müssen wir uns die Frage stellen, ob wir das
Boot mit Fischen zum sinken bringen wollen. Am schwersten
jedoch wiegt, dass weit und breit in der flimmernden
Hitze kein Softeisboot für unseren Skipper zu
sehen ist. Es reicht! Der Hecht schneidet auf der
Rückfahrt mit Vollgas die Dünung. Ich achte
im Bug darauf, dass mir kein Rückenwirbel verloren
geht. Rudi träumt auf die Rückbank gesunken
von Meerforellen. Ich sehe nur den Fischberg mit bereits
gräten-grün schillernden Hornhechtrücken
vor mir und rieche das zweistündige Schlachtfest
an Land. Nicht auszudenken, wie mir zu Mute wäre,
hätten wir erfolglos am Zielfisch vorbeigeangelt
...
G.K.
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