Fischer haben aber auch schon Monster von über
60 Pfund in den Netzen gehabt, das ist ohne Zweifel
Weltrekordniveau. Ich kenne keine Ecke in Deutschland
und Europa, wo so regelmäßig Fische zwischen
100 und 120 cm gefangen werden. Die Stückzahl
ist zwar meist nicht mehr so hoch wie z.B. in Schweden,
dafür sind die Fische um einiges kapitaler. Das
große Problem ist es, die Hechte auf den gigantischen
Wasserflächen zu finden. Dazu braucht man sehr
viel Glück oder besser jahrelange Erfahrung (siehe
Guiding).
Am Anfang würde ich Ihnen empfehlen, einen der
kleineren Bodden für den Angeltrip zu wählen.
Der Greifswalder Bodden (510 Quadratkilometer) beherbergt
zwar eine größere Anzahl kapitaler Hechte,
aber diese sind dort schwer zu bekommen und sehr windanfällig
ist das Gebiet auch. Auch die kleineren Bodden, z.B.
der Wiecker Bodden, der Breeger Bodden, der Strelasund
und der Kubitzer Bodden haben einen guten Hechtbestand
und sind dabei etwas übersichtlicher. Man wird
fast überall irgendwann Hechte fangen, wichtig
ist es in nicht zu trübem Wasser zu angeln.
Hier ein paar allgemeine Aussagen über die jahreszeitlichen Angelbereiche und Köder.
Frühjahr
Im Frühjahr, nach der Schonzeit,
stehen die Hechte meist noch sehr flach. Mit flach
meine ich Tiefen von 0,5m bis ungefähr 1,5m.
Bei diesen Voraussetzungen brauchen wir sehr flach
laufende Köder. Meine Favoriten sind jetzt Salmo
Wobbler, die Grandma bzw. Jake, der 1-Minus Stretch
von Mann´s oder leichte Löffelblinker, wie der
Mosca Blinker und Gummifische mit leichten Köpfen.
Als Angelzeit haben sich die frühen Morgen- und
Abendstunden bewährt.
Sommer
In den Sommermonaten wird es schwierig,
den Hechten nachzustellen. Durch das stark wachsende
Kraut wird das Angeln erschwert und es bietet den
Hechten außerdem guten Schutz. Die Hechte stehen
weiterhin in flacheren Bereichen (1-3m) und dann meist
in den Seegrasfeldern, mit zunehmender Wassererwärmung
aber auch wieder im Tiefen. Ein Großteil der
Hechte wandert in die nahe Ostsee ab. Wir brauchen
nun einen Köder, der dicht über dem Kraut
läuft und so die Hechte verführt. Meine
Lieblingsköder für diese Jahreszeit sind
die Jointed Modelle von Salmo und Nils Master; der
Mepps Lusox 3 und der Turus Ukku in 16cm.
Herbst
Im Herbst lässt sich der Hecht
am besten beangeln. Ab Ende September, je nach Witterung,
wandern die Fische in die tieferen Bereiche ab (3-10
m). Besonders gut sind Stellen, wo die Kante sehr
steil ist. Als Köder haben sich jetzt tiefer
laufende Wobbler in möglichst natürlichen
Farben (z.B. Salmo Pike und Salmo Perch); schwere
Blinker; Gummifische und Bleikopfspinner bewährt.
Besonders mit Gummifischen konnten wir wahre Sternstunden
erleben. Im Herbst lässt sich auch der Barsch
sehr gut beangeln. Problematisch ist es nur, die stachligen
Gesellen aufzuspüren. Meist werden nur zufällig
beim Hechtangeln Barsche gefangen. Wenn ich einen Barsch
gefangen habe, merke ich mir genau wo und werfe mit einem
kleineren Spinner, Balance Jig (Nils Masters) oder Twister
die Stelle wieder an. Meist können dann noch mehrere gefangen
werden und die Boddenbarsche sind recht groß (regelmäßig über 40 cm).
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