Nun möchte ich noch ein paar Tipps
an die Angler geben, die kein Boot haben. Das Watangeln
kann auch sehr erfolgreich sein, besonders im Frühjahr
und Sommer. Aber auch im Herbst und Winter können
hartgesottene watenderweise Hechte fangen. Vom Boot
aus steht man über den Dingen und erlebt den
Drill aus einer anderen Perspektive. Wenn man aber
bis zum Bauch im Wasser steht, läuft der Drill
Auge in Auge mit den Fischen. Man kommt sich vor,
als wenn man dazu gehört. Das Erlebnis von Biss,
Drill und Landung ist viel intensiver. Die besten
Angelzeiten sind die frühen Morgenstunden und
die späten Abendstunden. Bei bedecktem Himmel
sind aber auch am Tage gute Erfolge möglich.
Zwischen den Beißzeiten gibt es oftmals Abschnitte
mit geringeren Aktivitäten, die sollten zum Ausruhen
und Aufwärmen genutzt werden, um danach wieder
konzentriert fischen zu können. Als Köder
kommen kleine Blinker, Spinner und flachlaufende Wobbler
zum Einsatz. Versuchen sollte man auch mal einen Streamer
an der Flugrute oder am Spirollino, dass macht müde
Hechte munter. In Bereichen, wo man bis an die Fahrrinne
waten kann, kommen auch Gummifische zum Einsatz. Auch
Bellyboote sieht man immer öfter. Mit ihnen kann
man noch weiter raus. Aber Vorsicht, Wind und Strömung
nicht unterschätzen.
Andere Fischarten
Neben den Hechten sind Zander, Barsch, Flunder und
Aal die beliebtesten Fischarten. Zander sind etwas
empfindlicher auf klares salziges Wasser und daher
meist in den inneren Bodden (Jasmunder, Strelasund
und Greifswalder Bodden) anzutreffen. Bei starken
Süßwasserzuläufen durch Oderwasser
findet man sie aber auch schon mal im Kubitzer Bodden.
Das Zanderangeln steckt noch in den Kinderschuhen
und relativ wenige Spezialisten fangen regelmäßig
Kapitale. Fische bis einen Meter wurden bereits gefangen.
Beste Zeiten sind der Juni, September und Oktober.
Leider haben wahre Reißerorgien im Stralsunder
Hafen das Zanderangeln in Verruf gebracht. Ich kann
aber versichern, dass auch der ehrliche Angler seinen
Fisch fangen wird. Der Barschbestand ist in den letzten
Jahren rückläufig. Trotzdem haben die Bodden
einen exzellenten Bestand an Fischen zwischen 40 und
50 cm, darüber sehr selten. Kleinere bis mittlere
fängt man in der Regel gut auf Wurm. Kapitale
sind häufig Beifang beim Hechtangeln und gehen
am liebsten auf Spinner, besonders im Mai und Oktober.
Im Winter beißen sie gut auf Gummi und Balance
Jig. Die Fische des Sommers sind Aale und dicke Plattfische.
Die Aale sind in der Regel 50 bis 75 cm lang, und
man kann in einer guten Nacht bis zu 15 Stück
fangen. Einem Fischer in Stralsund ging ein ganz dicker
in die Reuse, seine Maße waren 125 cm und 12
Pfund. Der Fisch ist im Meereskunde Museum Stralsund
zu bestaunen.
Die Plattfische sind fast überall auf sandigem
Grund und in Tiefen meist unter 4 m anzutreffen. Sie
beißen sehr gut auf Tauwurm, Fischfetzen oder
Wattwürmer. Die Boddenflunder stellt dabei eine
eigene Art neben der Ostseeflunder dar, sie ist etwas
gedrungener und dicker. Weißfische, besonders
Brassen (Durchschnitt 45 - 50 cm) und Plötzen
(bis 45 cm) gibt es ebenfalls sehr zahlreich. Geangelt
wird nur so gut wie gar nicht auf sie.
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